Ehrenamtliches Engagement:Bezirksmedaille für Klaus Schultz

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Bezirkstagspräsident Josef Mederer (rechts) ehrt Klaus Schultz mit der Bezirksmedaille. (Foto: Wolfgang Englmaier/Bezirk Oberbayern)

Als Diakon der Versöhnungskirche prägte er nicht nur die Erinnerungsarbeit in Dachau maßgeblich mit, er zeigte auch immer ein großes Herz für die Jugend.

Als Zeichen seiner Anerkennung verleiht der Bezirk Oberbayern Menschen, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich in Oberbayern verdient gemacht haben, die Bezirksmedaille. Zu den Geehrten gehört in diesem Jahr auch Klaus Schultz aus Dachau. "Herr Schultz ist ein Energiebündel, das sich mit aller Kraft für andere einsetzt", sagte Bezirkstagspräsident Josef Mederer in seiner Laudatio, dabei habe Schultz ein besonderes "Herz für die Jugend" gezeigt.

Der Dachauer ist seit 1980 in der evangelischen Jugend aktiv. In den Fokus seines ehrenamtlichen Engagements kamen schnell zwei Tätigkeitsfelder: die Erinnerungskultur und die Jugendsiedlung Hochland e. V. als oberbayerische Jugendbildungseinrichtung.

Etwa 30 000 Leute hat er in Rundgängen begleitet

Als ehrenamtliches Vorstandsmitglied seit 1987 und Vorsitzender seit 1999 hat Schultz die Jugendsiedlung in Königsdorf im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen maßgeblich geprägt und dadurch tausenden Kindern und Jugendlichen Bildungs- und Freizeitaufenthalte ermöglicht. Jährlich gibt es in der Jugendsiedlung bis zu 52 000 Übernachtungen. Bis zu seinem Ausscheiden in diesem Jahr trug er dort die Verantwortung über 40 Mitarbeitende.

Zudem ist Klaus Schultz in der Erinnerungs- und Versöhnungsarbeit in Dachau und darüber hinaus ein gefragter Fachmann, der ehrenamtlich Führungen, Vorträge und Fachartikel zu dem Thema verfasst. An die 1400 Gruppen habe er so über die Jahre bei Rundgängen begleitet, sagte Mederer. "Das sind etwa 30 000 Menschen - so viele wie in einer mittelgroßen Stadt wohnen."

"Die direkte Begegnung der Menschen ist Schultz wichtig"

Ein Vierteljahrhundert war Klaus Schultz zudem Vorstand des Fördervereins für Internationale Jugendarbeit und Gedenkstättenarbeit in Dachau und fast genauso lange Diakon der Versöhnungskirche auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Dachau. Mederer erinnerte daran, wie viel sich durch das Wirken von Schultz verändert habe: Vor vier Jahrzehnten habe es in Dachau noch massive Spannungen zwischen der Stadtgesellschaft und der Gedenkstätte gegeben. "Inzwischen ist das Verhältnis der Stadt zur Zeitgeschichte geprägt von großem Respekt und Selbstverständlichkeit". Barrieren abbauen, das könne der Geehrte sehr gut.

"Die direkte Begegnung der Menschen ist Schultz wichtig", sagte Mederer, "deshalb war es für ihn unerträglich, dass Menschen mit Beeinträchtigungen nicht an Orte des Gedenkens kommen konnten." So habe er erfolgreich für den barrierefreien Zugang zur Versöhnungskirche gekämpft. "So viel ehrenamtliche Tätigkeit ist vorbildlich."

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